Vortrag, Filmvorführung und Diskussion
Bauern, Bonzen, Bomben: Die „Landvolkbewegung“ in Schleswig-Holstein
Ende der 1920er Jahre gefährdete eine tiefgreifende Agrarkrise die Lebensgrundlage vieler Bäuerinnen und Bauern. Als Reaktion schlossen sich an der schleswig-holsteinischen Westküste verschiedene Akteur:innen zur sogenannten „Landvolkbewegung“ zusammen. Die Bewegung radikalisierte sich in schneller Folge und verübte unter anderem Bombenanschläge auf Landrats- und Finanzämter. Ab 1931 ging die „Landvolkbewegung“ zunehmend in der wachsenden NSDAP auf, mit der sie insbesondere antiparlamentarische, völkische und antisemitische Positionen verband.
Doch wer genau war die „Landvolkbewegung“? Was waren ihre politischen Forderungen? Und vor allem: Warum berufen sich noch heute einzelne Personen (wieder) auf die „Landvolkbewegung“ und zeigen deren Fahne? Etwa bei verschiedenen Bauernprotesten in Berlin seit 2020 oder auch bei der Demonstration gegen Robert Habeck in Schlüttsiel im Januar 2024.
Fragestellungen wie diese möchten wir gerne mit Ihnen gemeinsam diskutieren. Fixpunkt ist dabei die Vorführung des Films „Stumpfe Sense – scharfer Stahl“, der die Entwicklung der „Landvolkbewegung“ in den Blick nimmt, Zeitzeug:innen zu Wort kommen lässt und auf Kontinuitäten nach 1945 verweist.
Programm
Begrüßung: Marc Czichy, Leiter der KZ-Gedenkstätte Kaltenkirchen
Kurzvortrag: Dr. Reimer Möller, Historiker, langjähriger Leiter der Abteilung Dokumentation und Forschung an der KZ-Gedenkstätte Neuengamme
Filmvorführung
„Stumpfe Sense – scharfer Stahl. Bauern, Industrie und Nationalsozialismus“ (1990).
Ein Dokumentarfilm von Quinka Stoehr, Kay Ilfrich und Jens Schmidt
Diskussion:
Reimer Möller,
Quinka Stoehr, Filmemacherin
Ein/e Mitarbeiter:in des Regionalen Beratungsteams gegen Rechtsextremismus, Kiel
Moderation: Sophia Annweiler, Mitarbeiterin der KZ-Gedenkstätte Neuengamme
Die Veranstaltung ist Teil einer Veranstaltungsreihe
zum 25-jährigen Jubiläum der KZ-Gedenkstätte Kaltenkirchen
und findet am Donnerstag, den 03. April 2025, um 18.30 Uhr
im Bürgerhaus der Stadt Kaltenkirchen, Friedenstraße 9, 24568 Kaltenkirchen statt.
Wir bitten vorab um eine Anmeldung per Mail an
Ausschlussklausel:
Die Veranstaltenden behalten sich vor, von ihrem Hausrecht Gebrauch zu machen und Personen, die rechtsextremen Parteien oder Organisationen angehören, der rechtsextremen Szene zuzuordnen sind oder bereits in der Vergangenheit durch rassistische, nationalistische, antisemitische oder sonstige menschenverachtende Äußerungen in Erscheinung getreten sind, den Zutritt zur Veranstaltung zu verwehren oder von dieser auszuschließen.
Die Veranstaltung wird über das Landesdemokratiezentrum Schleswig-Holstein im Rahmen des Landesprogramms zur Demokratieförderung und Rechtsextremismusbekämpfung gefördert.