Anerkennung für die Bildungsarbeit an der KZ-Gedenkstätte Kaltenkirchen:

Lehrer:innenabordnung für die gedenkstättenpädagogische Arbeit mit Schulen wird bis 2031 fortgeführt!

Schon seit längerem ist an der KZ-Gedenkstätte Kaltenkirchen ein über das Ministerium für Allgemeine und Berufliche Bildung, Wissenschaft, Forschung und Kultur abgeordneter Lehrer tätig, der im Rahmen dieser Tätigkeit, die sechs Wochenstunden umfasst, insbesondere für die gedenkstättenpädagogische Arbeit mit Schulen verantwortlich ist. Die KZ-Gedenkstätte Kaltenkirchen ist die einzige Gedenkstätte in Schleswig-Holstein, bei der eine entsprechende Lehrer:innen-Abordnung angesiedelt ist.

Porträt Thomas TschirnerIn den vergangenen sechs Jahren hat Thomas Tschirner, Lehrer an der Immanuel-Kant Schule, dem Gymnasium der Stadt Neumünster, die Abordnung wahrgenommen. Für eine Verlängerung der Abordnung, die am 31.01.2025 ausgelaufen wäre, über weitere sechs Jahre hat das Ministerium trotz der schwierigen Haushaltslage jetzt „grünes Licht“ gegeben.

Marc Czichy, Leiter der Gedenkstätte, zeigt sich über die Nachricht aus dem Ministerium erleichtert und dankbar: „Die jetzt erfolgte längerfristige Fortführung der Abordnung schafft für die KZ-Gedenkstätte im zentralen Bereich der Bildungs- und Vermittlungsarbeit die notwendige Planungssicherheit und ermöglicht es uns, das hohe Niveau der an der Gedenkstätte durchgeführten Bildungsformate aufrecht zu erhalten. Das Ministerium setzt mit der Fortführung der Abordnung ein wichtiges politisches Signal, das wir dankbar zur Kenntnis nehmen.“

Dass Thomas Tschirner erneut mit der Abordnung betraut werden konnte, empfindet Czichy als absoluten Glücksfall. „Er verbindet eine hohe intrinsische Motivation für seine Tätigkeit als pädagogischer Mitarbeiter mit enormer gedenkstättenpädagogischer Erfahrung und mit einer einfühlsamen Empathie und Offenheit gegenüber den Teilnehmenden an Bildungsformaten an unserer Gedenkstätte, zumal gegenüber Schüler:innen“, so Czichy weiter.

Thomas Tschirner verbindet bereits eine längere Arbeitsbeziehung mit der KZ-Gedenkstätte Kaltenkirchen. Schon vor seiner Berufung auf die Abordnungsstelle im Februar 2019, forschte er bereits 2013/14 im Rahmen eines Werkvertrags zu dem politischen, gesellschaftlichen und erinnerungskulturellen Umgang mit dem historischen Ort des ehemaligen KZ-Außenlagers Kaltenkirchen nach 1945. Auf dieser Grundlage entwickelte er gemeinsam mit Anne-Lena Cordts unter dem Titel „Erinnerung im Wandel“ 2014 eine erste Studie für eine neue Ausstellung, welche ihren Hauptfokus auf die „Zweite Geschichte“ richten sollte. 2016 erfolgte seine Aufnahme in den Wissenschaftlichen Beirat der KZ-Gedenkstätte Kaltenkirchen, dem er bis Ende vergangenen Jahres angehörte.

Thomas Tschirner freut sich über die Möglichkeit, weitere sechs Jahre pädagogisch an der KZ Gedenkstätte arbeiten zu können. „Die KZ-Gedenkstätte hat sich in den vergangenen Jahren als außerschulischer Bildungs- und Lernort enorm weiterentwickelt und ich habe diesen Prozess sehr gern begleitet. Jetzt bin ich auf die kommenden sechs Jahre gespannt und freue mich auf die weitere Zusammenarbeit mit einem fantastischen Team“, so Tschirner.

Foto: Thomas Tschirner, Privat


 

Kurzfilm über das KZ-Außenlager Kaltenkirchen in Springhirsch (6 Min.)

Sehen Sie hier einen Kurzfilm des NDR über die Geschichte, das Entstehen und die Entwicklung des KZ-Außenlagers Kaltenkirchen in Springhirsch. Der Film ist auf dieser Webseite solange verfügbar, wie der NDR ihn online hält (Januar 2025).

 

Neu: Gebärdenvideo zur Information über die KZ-Gedenkstätte Kaltenkirchen

Gebärdendolmetscher erzählen in einem gut fünfminütigen Film von der Geschichte des Ortes und erläutern die Vermittlungsangebote der KZ-Gedenkstätte Kaltenkirchen. Für diejenigen, die keine Gebärdensprache verstehen, sind die Informationen zu hören oder als Untertitel zu lesen. Das Video finden Sie hier (677 MB).