Umfangreiche Unterstützung der KZ-Gedenkstätte Kaltenkirchen durch das Land Schleswig-Holstein

Der Trägerverein der KZ-Gedenkstätte bekommt 200.000 Euro vom Land.

Die KZ-Gedenkstätte Kaltenkirchen besteht inzwischen seit 25 Jahren. Sie hat sich in dieser Zeit, von 2000 bis 2019 durch rein ehrenamtliches Engagement, zu einem öffentlich höchst anerkannten außerschulischen Lern- und Bildungsort entwickelt und die professionelle Arbeit der KZ-Gedenkstätte erfährt auf kommunaler Ebene und auch auf Landesebene in Schleswig-Holstein große Wertschätzung und eine entsprechende Unterstützung.

Zumal in den vergangenen drei Jahren hat die KZ-Gedenkstätte eine dynamische Entwicklung erfahren. So wurden nach dem Bau eines neuen Ausstellungsgebäudes im Jahr 2021 im Februar 2024 sowohl eine neue Dauerausstellung nebst eines neugestalteten Außengeländes eröffnet als auch der alte Teil des Gedenkstättengebäudes innen und außen saniert, um künftig neue und helle Räumlichkeiten nebst einer modernen Infrastruktur für die Bildungs- und Vermittlungsarbeiten vorhalten zu können.

An der KZ-Gedenkstätte stehen allerdings für die Gedenkstättenleitung und für weitere potentielle Mitarbeiter:innen aktuell keine angemessenen Büro- und Arbeitsräume zur Verfügung.

Der Vorsitzende des Trägervereins der Gedenkstätte, Hans-Jürgen Kütbach, erklärt dazu: „Es fehlen entsprechende Räumlichkeiten ganz oder sie sind in einem Zustand, der einfach nicht mehr zumutbar ist. Eine entsprechende bauliche Erweiterung der Gedenkstätte ist daher dringend geboten.“

Marc Czichy, Leiter der KZ-Gedenkstätte, führt weiter aus: „Außerdem ist vor dem Hintergrund der aktuell sehr guten Auslastung der Gedenkstätte mit Bildungsformaten für Schüler:innen und weitere Zielgruppen ein zweiter Raum für die Bildungs- und Vermittlungsarbeit notwendig. Die Gedenkstätte stößt diesbezüglich inzwischen in räumlicher und infrastruktureller Hinsicht zunehmend an Grenzen, da viele Schulen die Gedenkstätte immer häufiger mit zwei oder gar drei Klassen gleichzeitig besuchen möchten. Zudem fehlt der Gedenkstätte aktuell der notwendige Raum für die Präsentation von Wander- und Wechselausstellungen.“

In einem Gespräch im August vergangenen Jahres mit Bildungsministerin Karin Prien, an dem der örtliche Landtagsabgeordnete Ole Plambeck (CDU) teilnahm, wurde die geplante Baumaßnahme vorgestellt und deren Notwendigkeit erläutert. Aufgrund der angespannten Haushaltslage konnte das Ministerium bisher keine Beträge im Haushaltsentwurf dazu einstellen.

Plambeck nahm sich dem Projekt persönlich an und warb bei seinen Kolleg:innen im Landtag dafür, das Projekt über einen Änderungsantrag in den Haushalt 2025 mit aufzunehmen. Mit Erfolg, denn die schwarz-grüne Koalition hat beschlossen, dass der Trägerverein der KZ-Gedenkstätte einen Zuschuss von 200.000 Euro für das ca. 500.000 Euro-Projekt bekommen wird.

Plambeck sagt dazu: „Die Arbeit der KZ-Gedenkstätte Kaltenkirchen ist eine sehr wertvolle Arbeit, um dieses schlimme Kapitel unserer Geschichte, das unmittelbar vor unserer Haustür stattgefunden hat, für die jetzige und kommende Generationen erlebbar zu machen. Deswegen ist die Investition an der Gedenkstätte so wichtig.“

Neben Ole Plambeck unterstützen auch Uta Röpcke und Eka von Kalben, Landtagsabgeordnete der Fraktion von Bündnis 90 / Die Grünen, das Projekt der KZ-Gedenkstätte.

Röpcke zu diesem Engagement: „Demokratie lebt auch von Erinnerungskultur. Darum ist es richtig und wichtig, dass wir uns für einen Investitionszuschuss in Höhe von 200.000 Euro für die bauliche Erweiterung des Gedenkstättengebäudes in der KZ-Gedenkstätte Kaltenkirchen in Springhirsch eingesetzt haben. Dies ist ein wichtiges Zeichen für die in weiten Teilen mit viel ehrenamtlichem Engagement geleistete Erinnerungsarbeit in unserem Land.“

Hans-Jürgen Kütbach abschließend: „Wir sind als Trägerverein sehr dankbar, dass es gelungen ist, einen Zuschuss in Höhe von 200.000 Euro vom Land zu bekommen. Damit sind wir bei der Realisierung des Projekts einen erheblichen Schritt weitergekommen. Wir werden nun weitere Mittel einwerben, um dann die Gesamtfinanzierung auf den Weg zu bringen.“


 

Kurzfilm über das KZ-Außenlager Kaltenkirchen in Springhirsch (6 Min.)

Sehen Sie hier einen Kurzfilm des NDR über die Geschichte, das Entstehen und die Entwicklung des KZ-Außenlagers Kaltenkirchen in Springhirsch. Der Film ist auf dieser Webseite solange verfügbar, wie der NDR ihn online hält (Januar 2025).

 

Neu: Gebärdenvideo zur Information über die KZ-Gedenkstätte Kaltenkirchen

Gebärdendolmetscher erzählen in einem gut fünfminütigen Film von der Geschichte des Ortes und erläutern die Vermittlungsangebote der KZ-Gedenkstätte Kaltenkirchen. Für diejenigen, die keine Gebärdensprache verstehen, sind die Informationen zu hören oder als Untertitel zu lesen. Das Video finden Sie hier (677 MB).

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