„Gedenken – Erinnern – Fragen“
Veranstaltung der KZ-Gedenkstätte Kaltenkirchen zum 27. Januar

Anlässlich des Tags des Internationalen Gedenkens an die Opfer des Nationalsozialismus am 27. Januar – dem 78. Jahrestag der Befreiung des Konzentrationslagers Auschwitz durch die Rote Armee – luden die KZ-Gedenkstätte Kaltenkirchen und ihr Trägerverein am gestrigen Donnerstag in den Ratssaal der Stadt Kaltenkirchen ein.

Die Gedenkveranstaltung fand in diesem Jahr unter dem Titel „Gedenken – Erinnern – Fragen“ statt und beschäftige sich in einem rund zweistündigen Programm mit der Frage, was Gedenken und Erinnern an die nationalsozialistischen Massenverbrechen und deren Opfer heute ausmacht und was – zumal jüngere Menschen – die Zeit des Nationalsozialismus heute noch angeht. Gerahmt wurde dieser thematische Schwerpunkt durch die Vorstellung des zwischen 2020 und 2022 an der KZ-Gedenkstätte Kaltenkirchen durchgeführten Aus- und Fortbildungsprojekts „Erinnerung ins Land tragen!“. Im Rahmen dieses Projekts wurden 85 Personen für die gedenkstättenpädagogische Arbeit an der KZ-Gedenkstätte Kaltenkirchen und weiteren Gedenkstätten und Erinnerungsorten in Schleswig-Holstein ausgebildet. Eine zum Projektende erstellte Broschüre fast die Projektergebnisse zusammen und ermöglicht einen Einblick in Theorie, Praxis und Inhalte der im Rahmen des Projekts durchgeführten Aus- und Fortbildungsformate. Nähere Informationen zum Projekt und zur Abschlussbroschüre sind unter https://www.erinnerung-ins-land-tragen.de/ abrufbar.

 Podiumsdiskussion 26.01.2023 Ratssaal Kaltenkirchen

(Hauke Petersen, Freya Kurek und Paul Mitrtowann bei der Podiumsdiskussion)

Nach einem einleitenden Input zum Thema „Erinnern heute“ durch Marc Czichy, dem Leiter der KZ-Gedenkstätte Kaltenkirchen, sprachen Freya Kurek, Leiterin des Projekts „Erinnerung ins Land tragen!“, und Paula Mittrowann, Teilnehmerin bei „Erinnerung ins Land tragen!“ und Grafikdesignerin, mit dem Moderator Hauke Petersen, stellv. Landesbeauftragter für politische Bildung in Schleswig-Holstein, in einem Podiumsgespräch über das Projekt und über aktuelle Herausforderungen der Bildungs- und Vermittlungsarbeit an KZ-Gedenkstätten  und Erinnerungsorten zur NS-Zeit. Außerdem stellten sie Inhalt und Aufbau der Broschüre vor. 

Zum gelungenen Abend trug auch die musikalische Begleitung der Chorgruppe des Jüdischen Kultur- und Fördervereins "Aschkenas" aus Kiel bei, die das Publikum mit einer abwechslungsreichen Facette von Liedern und einer sehr intensiven Darbietung begeisterte. Hans-Jürgen Kütbach, Vorsitzender des Trägervereins der KZ-Gedenkstätte, und seine Stellvertreterin, Indre Schmalfeld, konnten sich über eine mit fast 90 Personen gut besuchte Veranstaltung ebenso freuen, wie über eine Begrüßung durch den Kaltenkirchener Bürgermeister Hanno Krause als Hausherr und über ein Grußwort von Guido Wendt, dem Staatssekretär für Kultur des Ministeriums für Allgemeine und Berufliche Bildung, Wissenschaft, Forschung und Kultur, der den Weg aus Kiel nach Kaltenkirchen gefunden hatte. Die Anerkennung der Arbeit der KZ-Gedenkstätte Kaltenkirchen von politischer Seite wurde auch durch die Teilnahme einer Vielzahl von kommunalpolitischen Vertreter*innen aus den Kreisen Pinneberg und Segeberg an der Veranstaltung deutlich.

 


 

Kurzfilm über das KZ-Außenlager Kaltenkirchen in Springhirsch (6 Min.)

Sehen Sie hier einen Kurzfilm des NDR über die Geschichte, das Entstehen und die Entwicklung des KZ-Außenlagers Kaltenkirchen in Springhirsch. Der Film ist auf dieser Webseite solange verfügbar, wie der NDR ihn online hält (Januar 2025).

 

Neu: Gebärdenvideo zur Information über die KZ-Gedenkstätte Kaltenkirchen

Gebärdendolmetscher erzählen in einem gut fünfminütigen Film von der Geschichte des Ortes und erläutern die Vermittlungsangebote der KZ-Gedenkstätte Kaltenkirchen. Für diejenigen, die keine Gebärdensprache verstehen, sind die Informationen zu hören oder als Untertitel zu lesen. Das Video finden Sie hier (677 MB).